
Susanne Pollak
Familientreffen
Eine Spurensuche
Roman
288 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-85452-258-4
Susanne Pollak führt in ihrem Roman die Lebenslinien einer Familie und ihrer Generationen zusammen. Das ist einerseits die Familie des Vaters, die sich, aus einer kleinen jüdischen Gemeinde nahe der österreichisch-tschechischen Grenze stammend, in Graz und später in Wien niederließ und im Kleingewerbe Fuß fasste. Andererseits ist es die Familie der Mutter, eine Familie großbürgerlicher Berliner Bankiers und Rechtsanwälte. Die Schicksalswege beiden Familien kreuzen sich im Gefolge der Machtergreifung der Nazis in Deutschland und Österreich, als beide, aus rassistischen wie aus politischen Gründen, zum Exil gezwungen sind und in Frankreich aufeinandertreffen, wo sie Opfer der Kollaborationspolitik der Vichy-Regierung werden.
Fast fünfzig Jahre darauf macht sich Susanne Pollak auf die Spuren dieser Familiengeschichte. Im Zuge des so inszenierten Familientreffens werden Zusammenhänge deutlich, zwischen ihren Kindheitserinnerungen an die Rückkehr in das zerstörte Wien, zwischen den Erlebnissen der Eltern, Onkel, Tanten und Großeltern auf der Flucht, in den französischen Internierungslagern und in der Résistance und dem Lebensgefühl der Kleinfamilie in den fünfziger Jahren bis zu den prägenden Gefühlen und Erfahrungen der heranwachsenden Autorin; Fragen der Zugehörigkeiten – politisch, kulturell und religiös – tauchen dabei auf, ohne gelöst werden zu können.
Es ist ein politisches, historisches und emotionales, sehr persönliches Mosaik, das die Autorin Stein für Stein aus Berichten der Eltern, Dokumenten, Briefen, eigenen Recherchen und Erinnerungen zusammensetzt.